Tina, weine nicht
- Ein Wiedersehen mit Gunter Gabriel und ein Blick nach vorn!
- Mein Name ist Jakob Diener, ich bin freiberuflicher Redakteur und Berufsmusiker!
Beim Recherchieren im Netz stieß ich auf ein Video, das mich mitten ins Herz traf.
- Gunter Gabriel – live im “Musikladen”, irgendwann Mitte der 70er-Jahre.
- Der Song: „Tina, weine nicht (Don’t Cry Jony)“.
Und plötzlich war alles wieder da.
- Die Stimme.
- Die Haltung.
- Die Ehrlichkeit.
Diese ganz besondere Energie, die man nicht lernen, nicht üben kann.
- Gunter hatte sie einfach.
- Unverstellt, roh, kantig – aber auch voller Wärme und Gefühl.
Ich kenne ihn persönlich, wir sind uns über viele Jahre hinweg immer wieder begegnet.
- Im Studio mit Peter Maffay oder live auf der Bühne.
Und ich erinnere mich an einen Menschen, der seine Musik lebte.
- Jeder Ton, jedes Wort kam aus dem Bauch, aus dem Herzen.
- Wenn er sang, war da keine Show – da war Wahrheit.
Als ich das Video sah, spürte ich, wie viel mir diese Zeit, diese Art Musik noch immer bedeutet.
- In einer Ära, in der so vieles künstlich wirkt, wirkt Gunter heute fast wie ein Mahnmal für Authentizität.
- „Tina, weine nicht“ ist kein musikalisches Feuerwerk.
- Aber genau darin liegt seine Stärke:
Es ist ein Lied, das niemanden beeindrucken will – es will nur verstanden werden.
- Und wer je geliebt, je verloren oder je gehofft hat, der versteht es.
Gunter hat nicht nur Songs geschrieben!
- Er hat Geschichten erzählt, Leben besungen, Schicksale vertont.
Lieder wie „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ oder „30-Tonner Diesel“ waren nie nur Musik – sie waren kleine Fenster in eine Welt, die viele kennen, aber nur wenige beschreiben können.
- Und er hat es geschafft, das einfache Leben nicht zu verklären, sondern ihm Würde zu geben.
Für mich war dieser Moment vor dem Bildschirm mehr als Nostalgie.
- Es war auch ein kleiner Weckruf.
- Die Musik, das Schreiben, das Unterwegssein auf Bühnen – all das schlägt noch immer in mir.
Und deshalb habe ich mir fest vorgenommen, im kommenden Jahr, sobald ich wieder in Düsseldorf wohne, eine neue Band zu gründen.
- Mit Menschen, die das Herz genauso tief in der Musik haben wie ich.
- Menschen, die nicht nur spielen wollen, sondern etwas erzählen.
- Etwas fühlen lassen.
- Etwas weitergeben, das bleibt.
Vielleicht ist es gerade dieses Video von Gunter, das mir gezeigt hat:
- Es ist an der Zeit, wieder anzufangen.
- Denn das Feuer brennt noch.
- Und vielleicht weint Tina dann wirklich nicht mehr – weil die Musik weiterspielt.
So sollte es sein